Das magnetische Observatorium Seddin wurde 1907 als Hilfsobservatorium der Potsdamer Hauptanstalt eingerichtet. Die Notwendigkeit einer neuen Beobachtungsstation ergab sich, da aufgrund der Elektrifizierung der Potsdamer Straßenbahn im Jahre1907 Störungen der magnetischen Registrierungen zu erwarten waren. Die finanziellen Mittel für den Bau des Seddiner Observatoriums wurden von der Teltowkanal-Gesellschaft und der Stadt Potsdam zur Verfügung gestellt.
In Seddin wurden die Registrierungen der magnetischen Nord-, Ost- und Vertikalkomponenten aufgezeichnet. Die abgeleiteten Basiswerte aus den Messungen wurden weiterhin in Potsdam am Magnetischen Observatorium erstellt.
Ursprünglich war vorgesehen, das Hilfsobservatorium Seddin als vollständiges Observatorium auszubauen. Aufgrund der Ausweitung des elektrischen Betriebes der Reichsbahn Mitte der Zwanziger Jahre wurde davon abgesehen. Ab dato war es auch in Seddin nicht mehr möglich, störungsfrei die Variationsregistrierungen aufzuzeichnen. Ein neuer Standort für ein magnetisches Observatorium mußte gefunden werden.
So wurde im Jahre 1929 mit dem Bau des Observatoriums in Niemegk begonnen, daß am 30. Juli 1930, dem 70.Gebutstag Adolf Schmidt´s, eingeweiht wurde. Ende April 1932 wurde die Verlegung des gesamten Beobachtungsbetriebes sowie der beiden Seddiner Häuser (Laboratorium, Beobachtungshütte) nach Niemegk beschlossen, so daß im Mai 1932 der Beobachtungsbetrieb in Seddin endgültig eingestellt wurde.
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Geographische Koordinaten
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Breite 52° 16.7´ N
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Länge 13° 0.6´ E
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Höhe 45 m
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Lageplan
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Grundriß Observatoriumsgebäude
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Variationshaus
ab 1932 Magnetisches Labor in Niemegk
Beobachtungshütte
ab 1932 in Niemegk
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Ausstattung ⁄ Instrumente
Zur intrumentalen Ausstattung des Observatoriums gehörten:
Registrierapparat (1)
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ermöglichte die gleichzeitige Registrierung von drei Magnetometern,
gelegentlich auch eines vierten.
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Variationsinstrumente (3)
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zwei untereinander vollkommen identische Waagen
für die horizontalen Komponenten (D, H oder X, Y)
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eine Wage für die vertikale Komponente (Z)
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Quelle: Zeitschrift für Instrumentenkunde.1907.
H. Podewski
Last modified: 2006/10/06
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