Leitung des Magnetischen Observatoriums

Über seine ausgezeichnete wissenschaftliche Tätigkeit hinausgehend führte ADOLF SCHMIDT das magnetische Observatorium sehr effizient und brachte es zu seiner weltweiten Anerkennung.
Er war ständig um die Absicherung und Verbesserung der Genauigkeit und Zuverlässigkeit der magnetischen Absolutmessungen wie auch der kontinuierlichen Registrierungen bemüht. Viele technische und mathematische Neuerungen wurden eingeführt, welche im Detail in den magnetischen Jahrbüchern beschrieben sind.
Speziell achtete er darauf, daß die hochempfindlichen magnetischen Registrierungen in Potsdam nicht durch industrielle Störungen beeinflußt wurden. Er mußte diesbezüglich insgesamt dreimal eingreifen. Das erste Mal als 1903/1904 ein elektrischer Treidelbetrieb auf dem Teltowkanal eingeführt wurde, das zweite Mal als die Potsdamer Pferdebahn 1907 elektrifiziert wurde. ADOLF SCHMIDT sah es als notwendig an, die magnetischen Registrierungen von Potsdam nach Seddin zu verlagern. Auf seine Initiative wurde ein kleines Observatorium am Seddiner See eingerichtet, wo die kontinuierlichen Registrierungen nun vorgenommen wurden.
Dieses Observatorium schien der noch verbleibende mögliche Ort für den gesamten Beobachtungsbetrieb zu werden, als 1928 der elektrische Zugbetrieb bei der Berliner S-Bahn eingeführt wurde.


Ansicht der Meßgebäude des Adolf-Schmidt-Observatoriums Niemegk im Jahre 1932

Doch ADOLF SCHMIDT traf die einzig richtige Entscheidung, das gesamte Observatorium vollständig an einem neuen Ort zu etablieren, der einen Betrieb, ungestört von technischen und urbanen Einflüssen, auf lange Sicht ermöglichte. Er selbst suchte den Platz für das neue Observatorium aus. Er entschied sich für die kleine brandenburgische Stadt Niemegk, 50 km von Potsdam entfernt. Dort wurde in Waldnähe das erdmagnetische Observatorium nach seinen Plänen errichtet. Es wurde offiziell am 23. Juli 1930, aus Anlaß des 70. Geburtstages von ADOLF SCHMIDT, eingeweiht.



Das Observatorium Niemegk 1930, Blick von Südosten, nach einer Zeichnung von R. Muth



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